Schmarotzerpflanzen (auch als Parasitenpflanzen bezeichnet) sind Pflanzen, die sich teilweise oder vollständig von einer Wirtspflanze ernähren, indem sie Wasser, Nährstoffe oder organische Substanzen von ihr entziehen. Sie können im Kleingarten Schaden anrichten, da sie die betroffenen Pflanzen schwächen und deren Wachstum hemmen.
Arten von Schmarotzerpflanzen im Kleingarten
Vollparasiten
Diese Pflanzen sind vollständig auf ihre Wirte angewiesen, da sie keine eigene Photosynthese betreiben können.
Beispiele:
Sommerwurz (Orobanche): Befällt vor allem Gemüse wie Tomaten, Sonnenblumen oder Bohnen.
Riemenblume (Cuscuta): Eine fadenartige Pflanze, die sich eng um die Wirtspflanze windet und Nährstoffe entzieht.
Halbparasiten
Diese Pflanzen betreiben zwar Photosynthese, entziehen ihrer Wirtspflanze aber zusätzlich Wasser und Nährstoffe über spezielle Saugorgane (Haustorien).
Beispiele:
Mistel (Viscum album): Befällt vor allem Obstbäume wie Apfel, Birne oder Pflaume.
Klappertopf (Rhinanthus): Befällt Gräser und kann auf Rasenflächen Probleme verursachen.
Vorkommen und Verbreitung
Schmarotzerpflanzen verbreiten sich häufig durch Samen, die von Wind, Tieren oder Wasser transportiert werden. Einmal etabliert, können sie sich rasch ausbreiten, insbesondere in Gärten, die nicht regelmäßig gepflegt werden.
Maßnahmen zur Vermeidung von Schmarotzerpflanzen
Regelmäßige Gartenpflege
Unkraut jäten und Bodenpflege durchführen, um die Keimung von Schmarotzerpflanzen zu verhindern.
Wirtspflanzen kontrollieren und Befall frühzeitig erkennen.
Bodenbearbeitung
Fruchtwechsel und Mischkulturen anwenden, um das Risiko eines Befalls zu reduzieren.
Eventuell resistente Sorten verwenden, insbesondere bei anfälligem Gemüse.
Vermeidung der Ausbreitung
Samenstände von Schmarotzerpflanzen sofort entfernen und entsorgen, bevor sie sich ausbreiten können.
Befallene Pflanzen nicht auf dem Kompost entsorgen, da die Samen dort überleben können.
Maßnahmen zur Entfernung von Schmarotzerpflanzen
Mechanische Entfernung
Befallene Pflanzenteile (z. B. Misteln an Bäumen) möglichst frühzeitig abschneiden und vernichten.
Vollparasiten wie Sommerwurz oder Riemenblume manuell entfernen, bevor sie Samen bilden.
Chemische Bekämpfung
Herbizide können bei starkem Befall eingesetzt werden, sollten jedoch im Kleingarten nur als letztes Mittel und mit Bedacht verwendet werden (Boden- und Umweltschutz beachten).
Geeignete Mittel: Selektive Herbizide für spezifische Schmarotzer.
Bodenbearbeitung bei Samenparasiten
Bei Samen von Sommerwurz oder ähnlichen Pflanzen den Boden tiefgründig umgraben, um die Keimung zu unterbrechen.
Förderung von Bodenfruchtbarkeit
Durch Kompost, Mulchen und organischen Dünger wird die Bodenstruktur verbessert, was den Keimlingen von Parasiten das Wachstum erschweren kann.
Fazit
Schmarotzerpflanzen sind lästig und können den Ertrag im Kleingarten stark beeinträchtigen. Durch konsequente Pflege, frühzeitiges Erkennen und gezielte Maßnahmen lassen sie sich jedoch in Schach halten. Eine regelmäßige Inspektion und ein strukturierter Anbauplan sind essenziell, um den Befall zu verhindern oder frühzeitig zu bekämpfen.