Historische Gartenlauben

Einleitung

Historische Lauben sind im deutschen Kleingartenwesen leider nicht mehr oft vorhanden. Viele Kleingartenvereine sind dennoch sehr stark daran interessiert diese faszinierenden Lauben zu erhalten. Das ist unter den heutigen Bedingungen, den Ansichten mancher Kleingärtner und der finanziellen Lage in den Vereinen nicht immer einfach.

Federführend wird uns Wolfgang Bienert vom Kleingartenverein “Waldesluft” Grüna e. V. und die Parzelle 94 dabei unterstützen. Diese Daten werden wir langfristig sammeln, aufarbeiten und als “Public-Lizenz” allen kostenlos zur Verfügung stellen.

Zum deutschen Kleingärtermuseum, dem KGV Dr. Schreber, dem Laubenmuseum und anderen Kleingartenvereinen werden wir diesbezüglich Kontakt aufnehmen.

Hilfe gesucht!

Ihr möchtet uns helfen und alles der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen?

Wir suchen jede Menge lizenzfreie Fotos (Innen- und Außenaufnahmen) von alten Lauben, alten Geräten und auch altem Zubehör. Ganz besonders interessant sind für uns originale Zeichnungen, Skizzen, alte Bauanträge, alte Wertermittlungen, alte Bauanleitungen und alte Herstellerunterlagen.

Eure Fotos, Dokumente und Unterlagen sendet bitte an historischelauben[at]gmx[dot]net. Wir bedanken uns recht herzlich für Eure Unterstützung und freuen uns auf Eure Zusendungen.

Wortentstehung – Erklärungen – Einzug in Kleingärten

Eine Gartenlaube ist ein kleines, offenes Gebäude, meist aus Holz oder Gusseisen, das es erlaubt, sich vor Sonne oder vor Regen geschützt im Freien aufzuhalten. Besondere Verbreitung fand sie im 19. und frühen 20. Jahrhundert, stilistisch angelehnt an den Kiosk, der im 18. Jahrhundert mit den englischen Landschaftsgärten in Mode gekommen war. Im Gegensatz zur Pergola, die sich in der Regel als Anbau an ein anderes Bauwerk anlehnt, steht die Laube immer frei.

Bei symmetrischem Aufbau wird eine Gartenlaube auch als Pavillon bezeichnet. In der Umgangssprache und auch im deutschen Bundeskleingartengesetz wird gelegentlich das Gartenhaus auch Gartenlaube genannt. Dient es vor allem der Lagerung von Gartengerät und -material, so wird es eher Geräteschuppen genannt. Sprachgebrauch und Benennung sind mitunter fließend.

Nach der Gartenlaube war die von 1853 bis 1944 erscheinende Zeitschrift Die Gartenlaube, begründet von dem liberalen Verleger Ernst Keil, benannt.

Das Wort Laube entwickelte sich aus dem mittelhochdeutschen loube = Vorbau; Gang; Speicher, althochdeutsch louba = Schutzdach, Hütte, ursprünglich = aus Laub gefertigtes Schutzdach. Die weitere Herkunft ist ungeklärt. Nach der Volksetymologie beinhaltet Laube einen Ort im Freien, der von Spalieren aus Holz oder Metall umgeben ist, die mit blättertragenden Pflanzen bewachsen sind, und bezeichnet in dieser Bedeutung eine durch Laub geschützte und schattenspendende Nische (bzw. Platz), die als ruhiger Sitzplatz geeignet ist.

Den Erholungs-Aspekt der solcherart entstandenen Gartenlauben griffen die vermögenden Bewohner der Städte auf. Weil in den Straßenschluchten nicht genug Grünfläche zur Verfügung stand, errichteten sie ihre Gartenhäuschen auf den Gehöften der eigentlichen Wohnbauten. Meist handelte es sich dabei um eine verkleinerte Kopie des Haupthauses, die – wie ihr landschaftsgärtnerisches Vorbild – als kurzfristig zu belegender Rückzugsort konzipiert war.

Die temporär genutzten Gebäude inspirierten den Leipziger Arzt Moritz Schreber zur Anlage von Rasenflächen, die ausschließlich der Erholung dienen. Doch erst sein Freund Ernst Innocenz Hauschild und dessen Mitarbeiter Karl Gesell setzten den Plan schließlich in die Tat um: Sie kauften Grundstücke vor den Toren der Stadt, teilten deren Fläche in mehrere Parzellen und verpachteten diese an die weniger wohlhabenden Bewohner der zahlreichen Mietskasernen. Die Nutzung der so entstandenen Kleingärten war an Auflagen wie den Anbau von Obst oder Gemüse bzw. die Unterhaltung einer Grünfläche gebunden. Dadurch sollte den Städtern die Möglichkeit zur gesunden Ernährung und zur Erholung gegeben werden.