Blumen

Bartnelke

Die Bartnelke (Dianthus barbatus) ist eine Pflanzenart aus der Pflanzengattung der Nelken (Dianthus) in der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Die Heimat der Bartnelke sind die Pyrenäen, die Ostkarpaten, der Balkan, die Mandschurei, Russland und die Volksrepublik China. Sorten, die aus dieser Art gezüchtet wurden, werden als Zierpflanzen verwendet und verwildern manchmal.

Die Bartnelke ist eine kahle, zweijährige bis ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von meist 30 bis 50 (20 bis 70) cm erreicht. Im ersten Jahr wird nur eine Blattrosette gebildet. Im zweiten Jahr werden die Blütenstände gebildet. An den meist einfachen, manchmal oben verzweigten Stängeln befinden sich gegenständige, höchstens kurz gestielte, einfache, dunkelgrüne, lanzettliche Laubblätter, die 5 bis 18 Millimeter breit sind.

Für die Bartnelke bestehen bzw. bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: Büschelifriesli (Bern), Büschelinägeli (Bern), Buschnägeli, Buschnägali (St. Gallen im Rheintal), Dreuwnägelken (Pommern), Druwnägelk (Altmark), Fläschnägeli (Appenzell), schöner Hans, Nosegigger (Franken)[5], Kartheusernelke (Thüringen), Klusternagelk (Holstein), Klusternelke (Weser), Plusternelke (Norddeutschland), tirkesch Nagelbleamen (Schässburg), Schuppanägeli (St. Gallen bei Sargans) und Tschuppanägeli (St. Gallen bei Werdenberg).

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Schachblume

Die Schachblume (Fritillaria meleagris), auch Schachbrettblume oder Kiebitzei genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Liliengewächse (Liliaceae). Sie wird als Zierpflanze verwendet und wurde zur Blume des Jahres 1993 gewählt.

Die Schachblume wächst als ausdauernde krautige Pflanze.

Dieser vorsommergrüne Geophyt bildet als Überdauerungsorgan eine runde, im Durchmesser 1 bis 2 Zentimeter große Zwiebel, die aus wenigen Zwiebelschuppen besteht. Im zeitigen Frühjahr treibt sie einen etwa 15 bis 20 Zentimeter langen unverzweigten und beinahe runden Stängel. Die oberirdischen Pflanzenteile sind kahl.

Die Blütezeit reicht von April bis Mai. Die meist einzelnen, selten zu zweit stehenden Blüten sind nickend bis nach unten hängend.

Die Schachblume vermehrt sich über Samenbildung und vegetativ durch Brutzwiebeln. Die Schachblume ist ein Kaltkeimer. Die Bestäubung erfolgt über Insekten, wobei Hautflügler wie Hummeln und Bienen eine zentrale Rolle spielen.

Die Schachblume ist eine Lichtpflanze, das heißt, sie wächst in vollem Licht und erträgt nur in Grenzen eine Beschattung. Ihr ökologischer Schwerpunkt liegt auf nassen, zum Teil überschwemmten, luftarmen, mäßig stickstoffreichen, neutralen Lehm- und Tonböden. Die Schachblume kommt besonders in Gesellschaften der Ordnung Molinietalia, aber auch in denen der Ordnung Arrhenatheretalia vor.


Das größte zusammenhängende Vorkommen in Deutschland befindet sich in den Feuchtwiesen der beiden aneinander angrenzenden Naturschutzgebiete „Sinngrund“ bei Obersinn und Sinnwiesen von Altengronau an der Sinn, einem Nebenfluss der Fränkischen Saale. Der größte Bestand östlich der Elbe kommt in der unmittelbaren Nähe der Stadt Ziesar in Brandenburg vor. Daneben kommt die Schachblume in Deutschland nur noch an der unteren Elbe bei Hetlingen (dort stehen auf 145 Hektar ca. 80.000 Exemplare), im Naturschutzgebiet Untere Seeveniederung nahe der Mündung des Elbzuflusses Seeve, vereinzelt in den Naturschutzgebieten Heuckenlock (an der Süderelbe bei Moorwerder), Duvenstedter Brook und Wittenbergen, bei Sassenberg in Westfalen (NSG Schachblumenwiesen), am Main (z. B. in Bayreuth) und im Naturschutzgebiet Juliusplate an der Unterweser vor.


Die Schachblume ist in Deutschland stark gefährdet und gilt nach der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) ebenso wie in Österreich in den einzelnen Bundesländern als besonders geschützt. 1993 wurde sie als Blume des Jahres ausgewählt. Sie ist hauptsächlich durch die Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume in Feucht- und Nasswiesen, Auwäldern und Überschwemmungsbereichen von Flüssen (Flussauen) bedroht.

Wie die meisten Fritillaria-Arten ist die Schachblume für den Menschen giftig. Vor allem die Zwiebel enthält eine Reihe von giftigen Alkaloiden, darunter Fritillin und das Steroidalkaloid Imperialin, das zu Kreislaufbeschwerden, Erbrechen und Krämpfen führen kann –, bei hohen Dosen (besonders bei Kindern) auch zum Herzstillstand. Zur Behandlung werden Spasmolytika verabreicht.

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Silberblätter

Die Pflanzengattung Lunaria gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae).

Die Arten dieser Gattung besitzen viele deutschsprachige Trivialnamen: am gebräuchlichsten ist das Silberblatt, häufig werden jedoch auch Silbertaler, Silberling, Judaspfennig oder Mondviole verwendet. Die Lunaria-Arten sind als Zierpflanzen in vielen Gärten heimisch.

Die Lunaria-Arten wachsen als ein-, zweijährige bis ausdauernde krautige Pflanzen. Die mehr oder weniger stark behaarten Stängel sind aufrecht und verzweigt.

Die gegenständig oder wechselständig angeordneten Laubblätter sind meist in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die einfache Blattspreite ist ei- bis herzförmig mit gezähntem Blattrand.

Alle drei Arten finden wegen ihrer großen, farbigen Blüten und der später silbrig schimmernden reifen Schötchen als Zierpflanzen Verwendung. Die getrockneten Stängel werden seit dem 18. Jahrhundert auch zu dekorativen Zwecken verwendet.

Die Lunaria-Arten gedeihen am besten an warmen, sonnigen oder halbschattigen Standorten und auf nährstoffreicheren Böden. Lunaria-Arten können durch Aussaat oder vegetativ durch Teilung vermehrt werden.

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Hasenglöckchen

Die Hasenglöckchen (Hyacinthoides) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie Spargelgewächse (Asparagaceae).

Der botanische Gattungsname Hyacinthoides ist aus dem Gattungsnamen Hyacinthus und dem griechischen oides für ähnlich hergeleitet. Heimatgebiete der Arten liegen im westlichen Europa und im nordwestlichen Afrika.

Hyacinthoides-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen. Diese Geophyten bilden eiförmige Zwiebeln als Überdauerungsorgane aus. Je Zwiebel werden nur wenige grundständige Laubblätter gebildet; sie sind einfach und parallelnervig.

Auf einem Blütenstandsstängel stehen in einem endständigen, traubige Blütenstand viele Blüten zusammen mit zwei Tragblättern je Blüte. Die zwittrigen Blüten sind dreizählig. Die sechs gleichgeformten Blütenhüllblätter sind nur kurz an ihrer Basis röhrig verwachsen. Sie sind 1,5 bis 2 cm lang und weiß über rosa bis blau. Es sind zwei Kreise mit je drei Staubblättern vorhanden.

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Schopflilien

Die Schopflilien (Eucomis), auch Ananaslilien genannt, sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Die etwa zehn Arten sind im Afrika südlich der Sahara verbreitet und werden dort Pineapple Flower (Englisch), Pineapple Lily (Englisch), Wildepynappel (Afrikaans), Krulkoppie (Afrikaans) oder Umathunga (Zulu) genannt. Einige Arten werden als Zierpflanzen verwendet.

Eucomis-Arten wachsen als ausdauernde krautige Pflanzen, die je nach Art Wuchshöhen von 6 bis 120 Zentimeter erreichen. Diese Geophyten bilden birnenförmige oder kugelige, oft große Zwiebeln mit einer pergamentartigen, dunkelbraunen bis schwarzen Ummantelung („Tunika“) als Überdauerungsorgane aus.

Endständig auf mehr oder weniger langen, einfarbigen oder gefleckten Blütenstandsschäften stehen dichte, traubige Blütenstände, die viele Blüten enthalten und von einem Kranz nach oben hin kleiner werdender, laubblattähnlicher, weißlicher oder grünlicher, manchmal purpurfarben gefleckter Hochblätter (coma) gekrönt werden (daher der botanische Gattungsname und einige der Trivialnamen in mehreren Sprachen).

Die pergamentartigen, eiförmigen und im Querschnitt dreikantigen Kapselfrüchte enthalten in jedem Fruchtfach einige Samen. Die glänzend braunen bis schwarzen Samen sind fast kugelig bis eiförmig.

Die Gattung Eucomis ist vom südlichen tropischen Afrika bis Südafrika verbreitet. Drei Arten sind Florenelemente der Capensis.

Neun Arten gedeihen in Sommerregengebieten. Nur Eucomis regia gedeiht in Winterregengebieten. Die meisten Arten kommen nur oder hauptsächlich in größeren Höhenlagen in montanten bis subalpinen Höhenstufen auf Wiesen vor.


Einige Arten sind der Roten Liste der gefährdeten Arten Südafrikas gelistet: „Vulnerable“ = „gefährdet“ ist Eucomis vandermerwei. Eucomis bicolor und Eucomis pallidiflora subsp. pole-evansii gelten als „Near Threatened“ = „gering gefährdet“. Eucomis humilis, Eucomis schijffii und Eucomis pallidiflora subsp. pallidiflora werden in Südafrika als „Least Concern“ = „nicht gefährdet“ bewertet.


Eucomis autumnalis subsp. autumnalis, Eucomis bicolor, Eucomis comosa, Eucomis pallidiflora subsp. pole-evansii (auch Riesen-Schopflilie genannt) werden als Zierpflanzen genutzt. In frostfreien Gebieten werden sie in Parks sowie Gärten verwendet und in Gebieten mit Frost kultiviert man sie als Kübelpflanzen. Sie eignen sich auch als haltbare Schnittblumen.


Obwohl die Zwiebeln giftig sind, werden von Eucomis autumnalis und Eucomis vandermerwei Zubereitungen daraus in der Volksmedizin bei vielen Krankheiten verwendet.


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Vergissmeinnicht

Vergissmeinnicht (Myosotis) ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae).

Sorten einiger Arten werden als Zierpflanzen verwendet. Der volkstümliche Name entstammt vermutlich einer deutschen Sage aus dem Mittelalter, wonach die kleine Pflanze Gott bat, sie nicht zu vergessen, und findet sich in zahlreiche andere Sprachen übertragen wieder,

so als Forget-me-not im Englischen, als Ne m’oubliez pas im Französischen, als Non ti scordar di me im Italienischen, als Förgätmigej im Schwedischen oder als 勿忘我 (Wùwàngwǒ) im Chinesischen.

Die Vergissmeinnicht-Arten sind einjährige oder ausdauernde krautige Pflanzen. Die Stängel sind meist verlängert. Die oberirdischen Pflanzenteile sind kurz flaumig behaart oder kahl. Die wechselständigen Laubblätter sind ganzrandig und meist behaart.

Der deutsche Pflanzenname „Vergissmeinnicht“ ist seit dem 15. Jahrhundert bezeugt. Laut Friedrich Kluge wurde, weil die blauen Blüten im Volksglauben an die Augen frisch verliebter Menschen erinnern, Vergissmeinnicht als Liebes- und Treuebeweis verschenkt, meist vom Mann an die Frau. Daher finde sich in althochdeutschen Schriften der Name Fridiles auga („Auge der/des Geliebten“) als Pflanzenname.

Symbolik:

  • Das Vergissmeinnicht ist ein Symbol für zärtliche Erinnerung sowie für Abschied in Liebe. Das Vergissmeinnicht trägt in vielen Sprachen einen Namen mit der gleichen Bedeutung. Oftmals gehören entsprechende Legenden dazu.
  • Das Vergissmeinnicht war ein Symbol der Freimaurerei in der Zeit des Nationalsozialismus, das Tragen eines offiziellen Abzeichens irgendeiner Gemeinschaft war im Zuge der Gleichschaltung gesetzlich verboten. 1948 wurde das Vergissmeinnicht von den Vereinigten Großlogen von Deutschland als freimaurerisches Emblem auf der ersten Jahresversammlung getragen. Noch heute wird dieses Symbol von Freimaurern verwendet.
  • Die Blüte des Vergissmeinnicht dient in stilisierter Form der Erinnerung an die deutschen Kriegstoten des Ersten Weltkriegs. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. verwendet sie in diesem Sinne mit seinem Logo im Zentrum. Im ehemaligen britischen Dominion Neufundland galt das Vergissmeinnicht als Symbol der Erinnerung an die Kriegstoten. Mittlerweile wurde es darin von der im Commonwealth üblichen roten Mohnblume („Poppy“) abgelöst. Armenier nutzen das Vergissmeinnicht im Gedenken an die Opfer des Völkermords an den Armeniern.

Sorten einiger Arten werden als Zierpflanze in Parks und Gärten genutzt. Bis ins 19. Jahrhundert wurde zwischen den einzelnen Arten praktisch nicht unterschieden. Seit dem 16. Jahrhundert wird immer wieder das Sumpf-Vergissmeinnicht, seltener das Acker-Vergissmeinnicht abgebildet.

In den älteren Schriften wird das Vergissmeinnicht immer als Wildpflanze bezeichnet. Als Gartenzierpflanze wurden Vergissmeinnichte ab circa 1830 in England und Deutschland gezüchtet. Das sogenannte Garten-Vergissmeinnicht hat seinen Ursprung im Wald-Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica). Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden etliche Sorten.

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Kapkörbchen

Die Kapkörbchen (Osteospermum), auch Kapmargeriten oder Paternosterstrauch genannt, sind eine Pflanzengattung in der Familie der Korbblütler (Asteraceae).

Ebenfalls als Kapkörbchen bezeichnet werden die Arten der verwandten Gattung der Kapringelblumen (Dimorphotheca).

Die Gattung besteht aus einjährigen und ausdauernden krautigen Pflanzen sowie immergrünen Halbsträuchern, die Wuchshöhen zwischen 12 und 50 cm erreichen und kriechend bis aufrecht wachsen. Die meist wechselständig oder gegenständig stehenden Laubblätter sind einfach oder gefiedert. Der Blattrand ist glatt oder gelappt.

Die Gattung Osteospermum wurde durch Carl von Linné aufgestellt. Der Gattungsname Osteospermum leitet sich von den griech./lat. Wörtern osteon für Knochen und spermum für Same ab. Die Gattung Osteospermum ist nahe verwandt mit Chrysanthemoides, wie z. B. Chrysanthemoides incana und Chrysanthemoides monilifera und sie gehören zur Tribus der Calenduleae in der Unterfamilie Asteroideae innerhalb der Familie Asteraceae.

Als Zierpflanze finden vor allem die zahlreichen Hybridsorten meist unklarer Herkunft Verwendung, aber auch einige Arten (z. B. Bornholmmargerite (Osteospermum ecklonis), Osteospermum jucundum und Osteospermum fruticosum. Die Pflanzen werden intensiv züchterisch bearbeitet und finden in Mitteleuropa als Balkon- und Beetpflanze vermehrten Zuspruch, zwischen 1997 und 2003 konnte man eine Verzehnfachung der Verkaufszahlen beobachten.

Kapkörbchen nehmen sich regelrechte Blühpausen im Juni, in denen sie in Unkenntnis oft als verblüht angesehen werden. Erst nach ein bis zwei Wochen beginnt eine erneute Blütephase, die bis in den Herbst hinein andauert. Seit ungefähr 2002 sind vermehrt Züchtungen im Handel erhältlich, die die Blühauszeit zu vermeiden versuchen.

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Goldlack

Der Goldlack (Erysimum cheiri) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Schöteriche (Erysimum) innerhalb der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). Sorten dieser Art werden in den gemäßigten Gebieten weltweit als Zierpflanze verwendet; sie wurde früher unter dem Namen Cheiranthus cheiri (von cheirus) geführt. Der Name Goldlack bezieht sich auf die ursprüngliche Blütenfarbe. In der Blumensprache steht Goldlack für Sehnsucht bzw. „Ich sehne mich nach dir“.

Der Goldlack ist eine zweijährige oder ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 20 bis 60 Zentimetern. Die aufrechte bis aufsteigende Sprossachsen kann im unteren Bereich verholzen (Chamaephyt).

Die Blütezeit reicht in Mitteleuropa von Mai bis Juni. Der traubige Blütenstand enthält 10 bis 30 stark duftende, nektarführende Stieltellerblumen, deren Krone durch das Zusammenwirken des roten Anthocyans Cyanidin mit verschiedenen Karotinoiden gelb bis braun oder rötlich, bei der Wildform goldgelb gefärbt ist.

Der Goldlack ist ein Gartenflüchtling und ursprünglich in Südosteuropa, insbesondere im Mittelmeergebiet heimisch, wo er in freier Natur in Felsfluren wächst. In Mitteleuropa ist Goldlack ein inzwischen stellenweise verwilderter und eingebürgerter Archäophyt, der dabei vor allem in wärmeren Lagen vorkommt, einstweilen aber nur zerstreut.

Im Oberdeutschen wurde der Goldlack als Gelbveiglein („Gelbveilchen“) bezeichnet und war seit dem Minnesang in der deutschen Dichtung präsent. Heinrich Heine benutzte ihn später in seinem Schwabenspiegel (1838) und im Atta Troll (1847) als Metapher für die geistige und sprachliche Enge der schwäbischen Dichter.

Stangenlack war im 19. und 20. Jahrhundert eine zeitweise häufig verwendete Schnittblume; an der Wende zum 21. Jahrhundert verlor er seine Bedeutung als Schnittblume. Auch seine Bedeutung als Gartenpflanze hat in Deutschland inzwischen beträchtlich abgenommen, und so wird er heute nur mehr als Zierpflanze genutzt. Früher dagegen verwendete man die Blüten, den Samen und das Kraut des Goldlacks auch als Heilpflanze, u. a. gegen Hautjucken, Geschwüre, bei Milzerkrankungen sowie zur Förderung von Menstruation und Geburt. Aus Goldlack-Blüten wurde ein Gesichtswasser hergestellt.

Für den Goldlack bestehen bzw. bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: Bauernveigel (Augsburg), Bohnafeiele (Appenzell), Gelb Feyel, Fijnelken (Unterweser), Giel Foaltcher (Siebenbürgen), Gelfyoln (niederdeutsch), Goldenlack, Kirche (Halle), Kirchen, Gelber Lack, Gemeiner Lack, Gülden Lack (Thüringen), Lak (Graubünden), Lackstock, Lackviole, Lamberter Foultcher (Siebenbürgen), Gelbe Levkoje, Majanegelli (Appenzell), Mariastengel (Appenzell), Gelbe Mauerblume, Mayennägeli (Schaffhausen), Gäle Nägeln, Negelviole, Nelke (Hessen), Nelkenviole, Poperli (St. Gallen bei Werdenberg), Stammanägeli (Aargau, Appenzell, St. Gallen), Stockviole (Eifel), Strössburger (Appenzell), Strösserli (Appenzell), Veiali (st. Gallen), Geel Veiel, Gelbe Veigel (Augsburg, Brixen), Vieltjes (Helgoland), Vigeli (Appenzell), Gäl Vilken (Altmark), Gelbe Viole, Viöndli (Graubünden), Viönli (Bern) und Geel Violaten.

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Gänseblümchen

Das Gänseblümchen (Bellis perennis), auch Ausdauerndes Gänseblümchen, Mehrjähriges Gänseblümchen, Maßliebchen, Tausendschön, Monatsröserl oder schweizerisch Margritli („Kleine Margerite“) genannt, ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Da es auf fast jeder Wiesenfläche wächst, zählt es zu den bekanntesten Pflanzenarten Mitteleuropas.

Das Gänseblümchen ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von meist 4 bis 15 (2 bis 20) Zentimetern erreicht. Am kurzen, aufrechten Rhizom befinden sich faserige Wurzeln.

Die in einer dichten Blattrosette zusammen stehenden Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der geflügelte Blattstiel ist mindestens so lang wie die Blattspreite. Die einfache Blattspreite besitzt nur einen Mittelnerv, ist spatelförmig bis verkehrt-eiförmig, 6 bis 40 Millimeter lang und 4 bis 20 Millimeter breit.

Jede Blattrosette bringt von März bis November ununterbrochen aufsteigende bis aufrechte, blattlose, meist 5 bis 15 (3 bis 20) Zentimeter lange Blütenstandsschäfte mit einzeln stehenden Blütenkörbchen hervor.

Die Früchte sind nicht wie jene vieler Arten der Korbblütengewächse mit einem Pappus ausgestattet. Bei den 1 bis 2 mm langen Achänen[3] handelt es sich um gekrönte Schließfrüchte, bei der Frucht- und Samenschale miteinander verwachsen sind. Die Samen sind endospermlos.

Was für einen Laien wie eine einzige Blüte aussieht, ist tatsächlich eine Scheinblüte (Pseudanthium). Das Blütenkörbchen richtet sich aufgrund des Heliotropismus immer nach der Sonne und schließt sich abends sowie bei schlechtem Wetter. Die Blütenkörbchen von Bellis perennis, welche von Februar bis in den November hinein aufblühen, werden von Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und vor allem Fliegen besucht.

Aus der Gattung Bellis kommt lediglich Bellis perennis außerhalb des Mittelmeerraums auch in Mittel- und Nordeuropa vor. Bellis perennis wird in Mitteleuropa als ein Archäophyt betrachtet, der durch Schaffung von weiträumigen Wiesen und Weiden in vorgeschichtlicher Zeit zu einer weiten Ausbreitung nach Norden kam. Zum so häufigen Auftreten dieser Pflanze kam es jedoch erst mit der Einführung von Rasenflächen in Gärten und Parks.

Bevorzugte Standorte sind Weiden, Parkrasen und Gärten auf nährstoffreichem Untergrund, bewachsene Bahndämme; ein regelmäßiger Schnitt ist erforderlich, da die Gräser und Wildblumen sonst die niedrig wachsenden Gänseblümchen überwuchern. Da Bellis perennis eine Speicherpflanze ist, überlebt sie den Winter im Schnee. Auf landwirtschaftlich genutzten Wiesen ist sie auch Zeiger für verdichtete Böden und übernutzte Wiesen und Weiden.

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Levkojen

Levkojen (Matthiola) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Die etwa 50 Arten sind vor allem im Mittelmeerraum und in Asien verbreitet; einige Arten kommen in der Kapflora (Capensis), im östlichen Afrika und zwei Arten in Makaronesien vor. Zwei Arten sind in vielen Teilen der Welt Neophyten. Von wenigen Arten gibt es viele Sorten, die als Beet- und Balkonpflanzen oder zur Gewinnung von Schnittblumen genutzt werden.

Matthiola-Arten sind ein-, zweijährige bis ausdauernde krautige Pflanzen oder Halbsträucher, die Wuchshöhen von 10 bis 80 Zentimetern erreichen. Die Pflanzenteile sind je nach Art mit unterschiedlichen Trichomen behaart. Die aufrechten, aufsteigenden bis liegenden Stängel können verzweigt sein.

Die duftenden, zwittrigen Blüten sind und vierzählig mit doppelter Blütenhülle (Perianth). Die vier freien, länglichen bis lanzettlichen oder linealischen Kelchblätter stehen sich kreuzgegenständig gegenüber; die zwei inneren sind an ihrer Basis sackartig.

Die vier freien, breit verkehrt-eiförmigen, spatelförmigen, länglichen oder linealen, lang genagelten Kronblätter sind flach oder kreisförmig nach innen eingerollt, weisen Farben von Weiß über Rosa bis Violett, Gelb, grünlich Gelb bis Braun auf und sind viel länger als die Kelchblätter.

Der Name Levkojen kommt vom griechischen Wort leukoion für „Weißveilchen“. Der Gattungsname Matthiola wurde erst 1812 von Robert Brown im Werk von William Townsend Aiton Hortus Kewensis, Band 4, Seite 119 gültig veröffentlicht. Der Gattungsname Matthiola ehrt den italienischen Arzt und Botaniker Pietro Andrea Mattioli (1501–1577, lat. Matthiolus).

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