Ringelblume

Die Ringelblume (Calendula officinalis),

auch Garten-Ringelblume ist eine Pflanzenart aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Pflanzenteile werden in der Heilkunde verwendet. Die Ringelblume ist eine einjährige krautige Pflanze, seltener wächst sie einjährig überwinternd oder zweijährig und erreicht meist Wuchshöhen von 30 bis 50, selten bis 70 Zentimeter. Die Wurzel ist spindelförmig und faserreich. Der aufrechte, wenig oder lediglich im oberen Bereich verzweigte Stängel ist kantig und kurzflaumig behaart.

Die Blütezeit dauert von Juni bis Oktober, ein Blütenkorb blüht meist vier bis fünf Tage lang. Die Blütenkörbe stehen einzeln an beblätterten, langen Blütenstandsstielen und haben einen Durchmesser von bis zu 4 Zentimeter. Die 12 bis über 40 Hüllblätter sind 10 bis 12 Millimeter lang.

Aus den Zungenblüten entwickeln sich die 9 bis 15 (selten bis über 25) Millimeter langen, einsämigen Achänen (Schließfrüchte). Die Achänen sind teilweise geflügelt, sichelförmig, gekrümmt bis geringelt und gaben der Pflanze ihren Namen. Die Ringelblume ist heterokarp: es gibt Kahn-, Ringel- und Hakenfrüchte, die sich in der Art ihrer Ausbreitung unterscheiden: Sie erfolgt durch Haftung an Tieren (Epizoochorie), durch Wind (Anemochorie), oder durch Nahrungseintrag der Ameisen (Myrmekochorie, Mundwanderung; Stomatochorie).

Im Anbau sind als pilzliche Krankheitserreger Alternaria calendulae, Cercospora calendulae und Entyloma calendulae von Bedeutung, die die Blätter schädigen. Der Echte Mehltau kann zu großen Ertragsausfällen führen. Blattläuse (Aphis fabae, Myzus persicae) verursachen Saugschäden an den Triebspitzen und übertragen Viren.

Ringelblumen werden in der Form von Teeaufgüssen, wässrigen Auszügen, Tinkturen, Extrakten und Salben verabreicht. In der Volksmedizin wird die Ringelblume als Diaphoretikum, Diuretikum, Antispasmodikum, Antihelminthikum, Emmenagogum und gegen Leberleiden eingesetzt. In der Lebensmittelindustrie wird die Ringelblume als Farbstoff eingesetzt, unter anderem bei Käse und Butter. In Teemischungen dient sie als Schmuckdroge. In der Vergangenheit diente sie zum Verfälschen von Safran.


Aberglaube:
Es ist die Blume, die man klassischerweise für die Frage Er liebt mich, er liebt mich nicht verwendet. Das Abpflücken der Blumen soll allerdings Gewitter heraufbeschwören. Die Ringelblume soll sich auch zur Liebesweissagung im Traum verwenden lassen: Sie wird gemeinsam mit Sommerkräutern getrocknet, gemahlen und mit Honig und Essig zu einer Salbe verarbeitet. Junge Frauen trugen die Salbe auf, bevor sie zu Bett gingen und riefen den Heiligen Lukas an, sie von ihrer großen Liebe träumen zu lassen.

Bei Bauern stand die Ringelblume in hohem Ansehen, weil sich mit ihrer Hilfe angeblich das Tageswetter voraussagen lässt. Sind die Blüten zwischen 6 und 7 Uhr bereits geöffnet, so verspreche dies einen schönen sonnigen Tag. Sind sie jedoch nach 7 Uhr noch geschlossen, so müsse mit Regen gerechnet werden.

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