Gemüse

Topinambur

Topinambur, auch bekannt als Erdartischocke oder Jerusalem-Artischocke, ist eine Pflanze aus der Familie der Korbblütler.

Sie stammt ursprünglich aus Nordamerika und wurde von den Indianern als Nahrungsmittel angebaut. Heute wird Topinambur in vielen Ländern der Welt angebaut, einschließlich Europa, Asien und Nordamerika.

Die Pflanze wächst bis zu einer Höhe von 2-3 Metern und hat gelbe Blüten, die von August bis Oktober blühen. Die Knollen, die an den Wurzeln der Pflanze wachsen, können geerntet werden, sobald das Laub abgestorben ist, normalerweise im Spätherbst oder Winter. Die Knollen haben eine unregelmäßige Form und können bis zu 10 cm lang sein.

Topinambur ist eine sehr robuste Pflanze und kann in fast allen Böden wachsen, solange der Boden gut durchlässig ist. Es bevorzugt jedoch nährstoffreiche, feuchte Böden und gedeiht in sonnigen bis halbschattigen Lagen.

In der Küche wird Topinambur oft als Gemüse verwendet und hat einen süßlichen Geschmack. Es kann roh oder gekocht gegessen werden und wird oft zu Suppen, Salaten oder als Beilage zu Fleischgerichten verwendet. Die Knollen können auch geröstet oder frittiert werden und sind eine gute Alternative zu Kartoffeln.

Neben der Verwendung als Nahrungsmittel hat Topinambur auch medizinische Eigenschaften und wird in der Naturheilkunde zur Behandlung von Verdauungsproblemen und Diabetes eingesetzt. Darüber hinaus wird es auch als Futterpflanze für Tiere und als Zierpflanze angebaut.



Beim Anbau von Topinambur gibt es ein paar Dinge zu beachten:

Platzbedarf: Topinambur benötigt viel Platz zum Wachsen, da es sehr hoch wird und viel Platz für die Wurzeln benötigt.

Boden: Topinambur gedeiht am besten in nährstoffreichen und gut durchlässigen Böden. Der pH-Wert sollte zwischen 6 und 7,5 liegen.

Bewässerung: Topinambur benötigt regelmäßig Wasser, um gut zu wachsen. Der Boden sollte immer leicht feucht gehalten werden, aber nicht zu nass.

Düngung: Topinambur benötigt eine regelmäßige Düngung, um zu gedeihen. Eine organische Düngung mit Kompost oder Mist ist am besten.

Ernte: Die Knollen sollten im Spätherbst oder Winter geerntet werden, sobald das Laub abgestorben ist. Die Knollen sollten vorsichtig ausgegraben werden, um Beschädigungen zu vermeiden.

Vermehrung: Topinambur vermehrt sich durch Rhizome. Diese können im Frühjahr ausgegraben und geteilt werden, um neue Pflanzen zu vermehren.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass Topinambur eine invasive Pflanze sein kann und sich leicht selbst aussät. Daher sollten Sie sicherstellen, dass Sie es nicht in der Nähe von empfindlichen Pflanzen oder natürlichen Lebensräumen anbauen.

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Fehlender Regen und bevorstehende Hitze

Die Grundwasserstände in Deutschland lassen fast überall zu wünschen übrig und es ist wieder mit einer Dürrezeit zu rechnen.

Was können wir Kleingärtner jetzt unternehmen?

Ratschläge, die Kleingärtnern helfen können, Wasser zu sparen und ihre Pflanzen in trockenen Zeiten zu unterstützen:

  1. Mulchen Sie den Boden um Ihre Pflanzen herum mit organischen Materialien wie Kompost, frischem Rasenschnitt oder Rindenmulch. Dies hilft dabei, Feuchtigkeit im Boden zu halten.
  2. Vermeiden Sie Überbewässerung. Stellen Sie sicher, dass Sie nur dann gießen, wenn Ihre Pflanzen es wirklich brauchen, und gießen Sie tief, um sicherzustellen, dass das Wasser in den Wurzelbereich gelangt.
  3. Sammeln Sie Regenwasser in einer Regentonne oder einem Regenfass und nutzen Sie es, um Ihre Pflanzen zu bewässern. Dadurch sparen Sie Wasser und reduzieren gleichzeitig Ihre Wasserkosten.
  4. Verwenden Sie trockenheitsresistente Pflanzen, die an das Klima in Ihrer Region angepasst sind und weniger Wasser benötigen.
  5. Vermeiden Sie das Pflanzen von Rasenflächen, da diese viel Wasser benötigen. Stattdessen können Sie beispielsweise Steingärten oder Trockenmauern anlegen, um Ihren Garten attraktiv zu gestalten.
  6. Prüfen Sie, ob es lokale Regelungen für Bewässerungszeiten und -methoden gibt und halten Sie sich daran.

Indem Sie diese Tipps befolgen, können Sie dazu beitragen, Wasser zu sparen und Ihre Pflanzen in trockenen Zeiten gesund zu halten.




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Perilla

Die Perilla (Perilla frutescens), auch Shiso, Egoma, Kkaennip, Sesamblatt oder ungenau Schwarznessel (nicht zu verwechseln mit der häufiger als Schwarznessel bezeichneten Ballota nigra), irreführend auch Wilder Sesam genannt, ist eine Pflanzenart aus der meist als monotypisch angesehenen Gattung Perilla in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae).

Ihre Blätter und Samen werden zu Würz- und Heilzwecken genutzt. Diese Pflanzenart gedeiht besonders in sonnigen oder halbschattigen Lagen, kann im Garten problemlos kultiviert werden und hat einen hohen Zierwert.

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet dieser Pflanzenart ist nicht bekannt. Als Herkunftsregionen werden Bergketten in Indien und China diskutiert. Heutzutage kommt sie in Ost-, Südost- und Südasien vor. Sie wird verbreitet in Gärten kultiviert und wächst wild auf Brachland. In Nordamerika ist sie ein Neophyt.

Die einjährigen krautigen Pflanzen erreichen in gemäßigten Klimata meist Wuchshöhen zwischen 30 cm und 60 cm, können aber auch deutlich größer werden. Die Pflanzen sind grün bis dunkelpurpurn und kurz und rau bis zottig behaart.

Aus den Samen der Pflanze wird Perillaöl gewonnen. Hauptbestandteil des Perillaöls ist Perillaaldehyd. Das synthetisch hergestellte Oxim des Perillaaldehyds wird als Süßstoff Perillartin verwendet. Der Samen hat einen hohen Linolen- und Linolsäuregehalt.

Das Aroma von Perilla oder Shiso, wie es in Japan genannt wird, ist leicht minzig. Frische und eingelegte Blätter und Samen würzen japanische Gerichte wie Sushi und Tempura. Für Umeboshi sind sie unverzichtbar.

In Korea werden die Blätter frisch als Salat gegessen, oder man legt sie in salzig-scharfe Gewürze ein und verwendet sie als Beilage. Das aus den Samen gepresste Öl wird in Ostasien als Speiseöl oder Gewürz verwendet. Des Weiteren werden die gerösteten Samen, die ein nussiges Aroma besitzen, in der chinesischen Küche zum Füllen von Fladen und Mantou verwendet.

Der rote (Varietät Purpurascens) und grüne Shiso (Varietät Crispa) haben zum Teil deutliche Geschmacksunterschiede. Der rote Shiso hat eine deutliche Anis- und Minznote, wogegen der grüne Shiso mehr nach Zitrone schmeckt. Beim Welken bei längerem Marinieren entwickelt grüner Shiso ein zimtähnliches Aroma.

Der Absud des Krauts wirkt krampflösend, abführend und schleimlösend sowie gegen Übelkeit und Erkältungen. Das Öl wird vor allem als Arznei geschätzt. Da es zu den trocknenden Ölen gehört, wird es auch ähnlich wie Leinöl in der Technik eingesetzt.

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Fruchtfolge

Eine gute Fruchtfolge umfasst normalerweise drei oder vier aufeinanderfolgende Jahre, in denen verschiedene Gemüsearten in bestimmten Gruppen gepflanzt werden. Die Gruppen basieren in der Regel auf der Nährstoffanforderungen der Pflanzen und der Art ihrer Wurzelsysteme.

Hier ist eine beispielhafte Fruchtfolge, die Sie im Kleingarten anwenden können:

1. Jahr: Starkzehrer wie Tomaten, Paprika, Gurken oder Zucchini. Diese Gemüse benötigen viel Nährstoffe und sind anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Daher ist es am besten, sie im ersten Jahr der Fruchtfolge anzubauen.

2. Jahr: Mittelzehrer wie Kohl, Spinat, Salat oder Brokkoli. Diese Gemüse benötigen weniger Nährstoffe als die Starkzehrer, aber immer noch mehr als die Schwachzehrer. Sie sind auch anfälliger für bestimmte Krankheiten, insbesondere wenn sie direkt nach den Starkzehrern angebaut werden.

3. Jahr: Schwachzehrer wie Karotten, Zwiebeln, Radieschen oder Bohnen. Diese Gemüse benötigen weniger Nährstoffe als die Stark- und Mittelzehrer und sind daher gut geeignet, um den Boden zu entspannen und zu erholen.

4. Jahr: Gründüngung mit Pflanzen wie Klee, Phacelia oder Luzerne. Diese Pflanzen helfen dabei, den Boden zu verbessern, indem sie Stickstoff zurückführen und organische Materie hinzufügen.

Nach dem vierten Jahr können Sie wieder mit Starkzehrern beginnen. Es ist jedoch wichtig, darauf zu achten, dass Sie keine Gemüsesorten hintereinander anbauen, die derselben Pflanzenfamilie angehören, da dies das Risiko von Bodenkrankheiten erhöhen kann. Hier sind einige Beispiele für Pflanzenfamilien:

– Kreuzblütler (z.B. Kohl, Brokkoli, Radieschen, Rettich)
– Nachtschattengewächse (z.B. Tomaten, Paprika, Auberginen)
– Kürbisgewächse (z.B. Kürbis, Gurken, Zucchini, Melonen)
– Hülsenfrüchte (z.B. Bohnen, Erbsen, Sojabohnen)

Durch eine abwechslungsreiche Fruchtfolge können Sie den Boden gesund halten und Ertrag und Qualität Ihrer Ernte maximieren.

Das Durchführen von Keimproben von Saatgut ist eine wichtige Praxis für Gärtnerinnen und Gärtner, um sicherzustellen, dass ihr Saatgut gut genug keimfähig ist und eine erfolgreiche Keimung und Wachstum ihrer Pflanzen gewährleistet.

Hier ist eine Anleitung, wie man eine Keimprobe von Saatgut macht:

1. Zählen Sie die Samen aus, die Sie testen möchten, und legen Sie sie auf ein feuchtes Tuch oder ein Stück Papier.

2. Falten Sie das Tuch oder Papier um die Samen herum und legen Sie es in einen Plastikbeutel oder ein Einmachglas.

3. Bewahren Sie den Beutel oder das Glas bei Raumtemperatur auf und überprüfen Sie täglich, ob die Samen gekeimt sind.

4. Nach ein paar Tagen sollten die meisten Samen gekeimt sein. Zählen Sie die gekeimten Samen und berechnen Sie die Keimrate als Prozentsatz.

Eine Keimrate von 80% oder höher gilt normalerweise als gut genug für die Aussaat. Wenn die Keimrate niedriger ist, sollten Sie möglicherweise neues Saatgut kaufen oder mehr Samen aussäen, um eine ausreichende Pflanzendichte zu erreichen.

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Biquinho

Biquinho ist eine kleine und scharfe Chili-Sorte aus Brasilien. Ihr Name bedeutet “kleiner Schnabel” auf Portugiesisch, da sie eine charakteristische spitze Form hat, ähnlich einem Schnabel.

Biquinho-Chilis haben eine süße und fruchtige Geschmacksnote, die von einer angenehmen Schärfe begleitet wird. Sie sind nicht so scharf wie viele andere Chili-Sorten, daher eignen sie sich gut zum Würzen von Speisen, ohne diese zu überwältigen.

Hier sind einige Schritte, um Biquinho-Chilis anzubauen:

Standort wählen: Wählen Sie einen sonnigen Standort mit gut durchlässigem Boden, der reich an organischen Stoffen ist. Biquinho-Chilis wachsen am besten in warmen Klimazonen.

Samen vorbereiten: Die Samen können vor dem Pflanzen in einem feuchten Tuch oder in Wasser eingeweicht werden, um das Keimen zu erleichtern.

Aussaat: Pflanzen Sie die Samen in Töpfen oder direkt in den Boden. Achten Sie darauf, die Samen nicht zu tief zu pflanzen und den Boden gut zu bewässern.

Pflege: Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht und düngen Sie die Pflanzen alle paar Wochen mit einem ausgewogenen Dünger. Entfernen Sie auch regelmäßig Unkraut und achten Sie auf Schädlinge.

Ernte: Die Biquinho-Chilis können geerntet werden, wenn sie reif und rot sind. Sie können die Chilis frisch verwenden oder sie trocknen und zu Pulver oder Flocken verarbeiten.

Mit diesen Schritten können Sie erfolgreich Biquinho-Chilis anbauen und genießen.

Die große Variabilität der Art ist unter anderem auch an den vielfältigen Früchten zu erkennen. Während Wildformen meist kleine, runde und glatte Früchte wie andere wilde Capsicum besitzen, sind die Früchte der meisten Zuchtformen faltig geformt, nur selten haben sie die klassische langgezogen-spitze Chiliform.

Die Länge der Früchte variiert zwischen 1 und 12 cm. Die bekannteste Fruchtform ist die Habaneroform, deren Spitze abgeflacht oder eingesenkt ist und leicht länger als breit ist. Andere Fruchtformen sind die flacheren Scotch-Bonnet-förmigen Früchte, laternenförmig spitze oder auch längliche Früchte.

Unreife Früchte können hell- bis dunkelgrün sein, die Farbe der reifen Früchte reicht von blassem Gelb, Orange, Lachsfarben über leuchtendes Rot bis zu einem dunklen Schokoladenbraun.

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Markstammkohl

markstammkohl rund
(CC) Submeir

Markstammkohl (Brassica oleracea var. medullosa Thell.; Syn.: Brassica oleracea convar. acephala var. medullosa Thell.) der auch Futterkohl und Markkohl genannt wird, ist eine Kulturvarietät des Gemüsekohls mit verdicktem Trieb, der in Deutschland vor allem in der Landschaft Prignitz des Landes Brandenburg angebaut wird. Am häufigsten wird Markstammkohl als Futterpflanze genutzt, seltener dient er im deutschsprachigen Raum der menschlichen Ernährung.

Markstammkohl ist eine zweijährige krautige Pflanze. Die Sprossachse beginnt am Boden sehr dünn und verdickt sich danach allmählich keulenförmig von 1 cm auf 4 bis 5 cm. Die Pflanze kann bei ausreichender Kulturzeit bis zu 2 m hoch werden.

Die Pflanze ist sehr frosthart. Die grünen, manchmal an der Blattrippe leicht durch Anthozyan rosa gefärbten Laubblätter werden 10 bis 15 cm breit und 20 bis 40 cm lang. Die Blattspreite ist glatt und zum Stängel hin fiederschnittig-buchtig eingeschnitten. Der Blattrand ist wellig bis glatt.

Alle Kohlsorten bilden im zweiten Jahr einen Blütenstand mit gelben Blüten. Die Bestäubung dieser selbstfertilen Sorten erfolgt durch Bienen. Als Früchte werden Schoten gebildet.

Die Aussaat im Freiland ist bei geeigneten klimatischen Bedingungen schon vor den Eisheiligen im April möglich. Zu Beginn ist eine Unkrautbekämpfung von Vorteil.

Markstammkohl wächst auf fast allen Böden mit einem pH-Wert von 4,5 bis 8. Die Böden sollten durchlässig sein. Schattige Lagen sind kein großer Nachteil ebenso wie sehr sonnige. Markstammkohl verträgt sehr hohe Temperaturen aber auch bei Gewöhnung tiefe Temperaturen bis −15 °C. In einem begrenzten Bereich steigt der Ertrag mit der Erhöhung der Verfügbarkeit von Stickstoff im Boden. Gleichzeitig sinkt jedoch bei ausreichender Bodenfeuchte der Faser- oder Trockensubstanzgehalt der Pflanze.[5] Er wird als Zweitkultur nach Getreide auch als Gründüngungspflanze angebaut um die Nitratauswaschung zu verhindern. Diese Kultur zählt zu den Zwischenfrüchten („Nitratfänger“). Im Frühjahr wird der Stickstoff durch Verrottung wieder frei und für die neue Kultur verfügbar.

In der deutschen Landwirtschaft dient der Markstammkohl infolge seines hohen Grünmasseertrags als Viehfutter. Interessant ist der Anbau gerade dann, wenn im Herbst weniger frisches Grün nachwächst. Er enthält relativ viel Karotin. In der Kulturfolge ist er auch als Gründüngung zur Aufnahme von Reststickstoffmengen geeignet. Es ist zu bedenken, dass Markstammkohl ein Kreuzblütler ist, wie auch andere landwirtschaftliche Kulturpflanzen (z. B. Raps). Um Kohlkrankheiten wie etwa Kohlhernie zu vermeiden, sollte daher besser Phacelia verwendet werden. Mit anderen Kohlsorten gemischt und gesäuert wie Sauerkraut wird er als Knieperkohl auch in der Küche verwendet. Auch der verdickte Trieb kann natürlich verwendet werden.

In Italien, Griechenland und der Türkei ist er auch zum Einwickeln von zu garenden Speisen sehr beliebt und deshalb oft in Hausgärten entsprechender Nationalitäten zu finden. Die Variante „Couve Galega“ ist typisch für Portugal und Galicien (siehe Caldo verde oder Caldo Gallego).

Die Droge aus der Rinde wird bis heute als krampflösendes Mittel, insbesondere bei Menstruationsbeschwerden, arzneilich verwendet.

Der Name Dampfbeere kommt daher, dass früher die Früchte, auch in Mitteleuropa, in der Volksmedizin als Mittel gegen den „Dampf“, wie man Asthma und Atemnot seinerzeit nannte, verwendet wurden.

Das russische Lied Kalinka besingt den Gewöhnlichen Schneeball. Das ukrainische Volkslied Oj, u lusi tscherwona kalyna besingt ebenfalls den Gewöhnlichen Schneeball und wurde nach der russischen Invasion 2022 durch Andrij Chlywnjuk und die ukrainische Band BoomBox bekannt.

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Kai-lan

Kai-lan oder Chinesischer Brokkoli (Brassica alboglabra, Syn.: Brassica oleracea var. alboglabra) – im Englischen Gai lan, Chinese kale oder Chinese broccoli genannt; im Niederländischen meist Kailan geschrieben – ist ein leicht bitteres Blattgemüse mit flachen, glänzend blau-grünen Blättern und dicken Stielen. Der Kai-lan gehört in der Gattung Kohl (Brassica) zur Art des Gemüsekohls (Brassica oleracea) und ist so mit dessen Unterarten Brokkoli und Grünkohl eng verwandt, denen er im Geschmack ein wenig ähnelt.

Er ist daneben ein naher Verwandter des Pak Chois wie des Chinakohls und wird in verschiedenen Sorten angebaut, die den regionalen Anbautemperaturen angepasst zu unterschiedlichen Zeiten geerntet werden. Seine Sorten können sich in äußeren Merkmalen wie der Blütenfarbe unterscheiden, wobei der gelbblütige Kai-lan eine im Vergleich zum Kai-lan mit weißer Blüte neuere Züchtung darstellt.

Die Kai-lan-Pflanze kann eine Höhe von 0,5 bis 1 Meter erreichen, jedoch wird sie meist bei einer Größe von 30 bis 40 cm geerntet. Der Hauptstiel der Pflanze ist gerade und hat keine Härchen. Sein Stieldurchmesser beträgt meist 1,5 bis 2 cm. Die Blätter der Pflanze sind länglich oval und können bis zu 10 cm lang werden. Der Blattrand ist unregelmäßig geformt und kleinteilig gefranst. Der Blattstiel kann 3 bis 7 cm Länge erreichen.

Die Blüte des Kai-lans gibt es je nach Art sowohl in weiß als auch gelb. Das Blütenblatt ist länglich oval und kann 1 bis 2,5 cm lang werden. Der Durchmesser der Blüte beträgt mind. 1,5 bis 2 cm.

Der Kai-lan ist eine Pflanze, die warmes bis gemäßigtes Klima bevorzugt und weist unter den Kohlgemüsesorten die größte Wärmeresistenz auf. Der Samen und Setzling des Kai-lans gedeihen am besten bei 25 bis 30 Grad Celsius. Temperatur über 30 und unter 15 Grad Celsius verhindert das Keimen und Wachstum von Saat und Jungpflanze.

Gewöhnlich wächst Kai-lan bei einer Temperatur von 15 bis 25 Grad Celsius. Sein Wachstum vermindert sich bei einer Temperatur unter 20 Grad Celsius und verlangsamt sich stark, wenn sie geringer als 15 Grad Celsius ist. Die Pflanze mag große Tag-Nacht-Temperatur­unterschiede und verträgt normales bis sandiges Erdreich bei 80 bis 90 % Erdfeuchte. Sie ist jedoch nicht gegen Trockenheit resistent. Übermäßige Bewässerung und Ansammlung von Wasser auf den Feldern wirkt sich negativ auf die Pflanze aus.

Kai-lan ist in der chinesischen Küche und vor allem in der südlichen Kanton-Küche sehr verbreitet, zum Beispiel sautiert mit Ingwer und Knoblauch oder einfach in heißem Wasser gegart serviert mit Austernsauce. Im Gegensatz zum Brokkoli, wo nur die Blüten-Teile verzehrt werden, wird Kai-lan in der Regel mit Blättern und Stielen zubereitet. In manchen Ländern wird das Gemüse auch als Zutat in Salat verwendet. In Asien hat Kai-lan auch Eingang in der Küche Koreas, Japans, Myanmars, Thailands und Vietnams gefunden.

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Johannisbeertomate

Die “Rote Johannisbeertomate” ist eine Cherrytomate mit kirschgroßen, roten, süßen Früchten. Sie hängen in dichten langen Trossen an den Pflanzen. Die kleinen Früchte sind ideal zum Naschen.

Solanum pimpinellifolium (syn. Lycopersicon pimpinellifolium) ist eine Pflanzenart aus der Sektion der Tomaten (Solanum sect. Lycopersicon) in der Gattung der Nachtschatten (Solanum).

Sie ist im deutschen Sprachraum auch als Johannisbeertomate bekannt. Sie ist eine Ursprungsform der kultivierten Tomate (Solanum lycopersicum).

Solanum pimpinellifolium ist eine krautige Pflanze, die einjährig, zweijährig oder ausdauernd wachsen kann. Sie wächst zunächst aufrecht, später aber niederliegend und kletternd und erreicht dabei Längen von bis zu 3 m vom Zentrum ausgehend. Die Stängel haben an der Basis einen Durchmesser von 8 bis 11 mm, sind grün und meist spärlich (nur selten auch bis dicht samtig) behaart. Die Trichome sind dabei in mehrere Arten zu unterteilen. Am häufigsten sind einreihig, ein- bis zweizellige, weiße, dünne und etwa 0,5 mm lange Trichome, die aus einer einzelligen Basis entspringen. Dazwischen sind spärlich drüsige Trichome mit ein- und mehrzelligen Trichomen vorhanden.

Nur gelegentlich, wie in einigen nord-peruanischen Populationen gibt es größere und kräftigere, einzellige, bis zu 1 mm lange Trichome, die aus einer vielzelligen Basis entspringen. Dies können nichtdrüsige und drüsige Trichome sein, die mit einem feinen, einzelligen Kopf versehen sind.

Die Früchte sind bis zu 1 cm durchmessende, kugelförmige, zweikammerige und bei Reife leuchtend rote Beeren. Sie sind während des Fruchtwachstums schwach bis dicht drüsig behaart. Die Trichome sind einreihig, etwa 0,5 mm lang und haben vielzellige oder einzellige Köpfe. Bei Reife sind die Früchte verkahlt. Die Blütenstiele sind an der Frucht auf 1,5 bis 2 cm Länge verlängert, gerade oder am Gelenkpunkt in Richtung der Blütenstandsachse gebogen. Die Kelchlappen sind an der Frucht auf 1 bis 1,2 cm Länge und 0,25 bis 0,4 cm Breite vergrößert und stark zurückgebogen, so dass sie parallel zum Stiel verlaufen. Die Früchte enthalten 2 bis 3 mm lange, 1 bis 2,3 mm breite und 0,5 bis 0,8 mm dicke Samen. Sie sind umgekehrt eiförmig, an der Spitze schmal beflügelt und an der Basis spitz zulaufend. Sie sind blass braun gefärbt und mit haar-ähnlichen Auswüchsen der äußeren Zellen der Samenhülle besetzt. Diese sind entweder anliegend und den Samen eine samtige Oberfläche gebend oder aber zottig.

Die ursprüngliche Verbreitung von Solanum pimpinellifolium ist wahrscheinlich das Küstengebiet im Norden Perus, sowie im Süden Chiles, wo die Art in Höhenlagen zwischen 0 und 500 m wächst. Populationen aus Ecuador und höheren Lagen in Nordperu sind wahrscheinlich durch Introgression mit der Tomate (Solanum lycopersicum) entstanden und zeichnen sich durch stärker gekerbte Blätter und Unterschiede in der Behaarung aus. Auf den Galapagos-Inseln ist die Art eingeschleppt worden und kreuzt sich dort mit den einheimischen Wildtomaten, beispielsweise Solanum cheesmaniae.

Der Geschmack der Johannisbeertomate ist als süß-säuerlich und würzig bis tomatig beschreibbar. Die Johannisbeertomaten sind samenfest, von den Früchten lassen sich Samen für die Anzucht im nächsten Jahr gewinnen.

Da die Pflanzen zudem sehr rasch und meist buschig wachsen (Wildtomaten werden nicht ausgegeizt!) und die Gemüsepflanzen daher reichlich Platz – etwa zwei Quadratmeter Fläche pro Pflanze – benötigen, eignen sich Wildtomaten nicht für den klassischen eintriebigen Stabanbau.

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Tinda

Praecitrullus fistulosus (Syn: Benincasa fistulosa) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae), deren Früchte in Asien als Gemüse verwendet werden. Sie ist die einzige Art der Gattung Praecitrullus. Sie ist bekannt als Tinda.

Die Art ist eine einjährige, kletternde Pflanze. Die Sprossachsen sind relativ stark, die Behaarung ist zottig. Die Ranken sind schlank und zwei- bis vierteilig.

Die wechselständigen, einfachen und gestielten Blätter sind fiederlappig bis -teilig mit ganzen bis gelappten oder geteilten Abschnitten seltener gelappt bis selten ganz. Die bis 6 Zentimeter langen Blattstiele sind rauhaarig. Die herz- bis pfeilförmige, im Umriss eiförmige Blattspreite ist bis 15 Zentimeter groß und zerstreut rauhaarig, sowie an den Hauptnerven und den kleinen Nerven der Unterseite dicht rauhaarig. Die Blattränder sind gezähnt bis selten ganz. Die Nebenblätter fehlen. Die Probrakteen sind spatelförmig und rund 0,8 cm lang.

Die grünlichen und glatten, vielsamigen Früchte, Beeren (Panzerbeere) sind fast kugelig oder etwas zusammengedrückt rundlich und haben einen Durchmesser von rund 6–12 Zentimeter. Die glatten, schwarzen Samen sind abgeflacht und eiförmig sowie rund 8 Millimeter lang. Die Samenschale ist dreischichtig.

Die Art ist in Indien und Pakistan heimisch und wird in diesen Ländern angebaut, wo die reifen Früchte ein beliebtes Gemüse darstellen. Die Ernte erfolgt, bevor die Samenschalen aushärten. Die Früchte werden nach Entfernen der Samen gekocht, oft zusammen mit Linsen. Sie werden auch eingelegt. Die Samen werden geröstet gegessen. Es werden zwei Formen unterschieden: die eine mit hellgrünen Früchten, die generell bevorzugt wird, und die andere mit dunkelgrünen Früchten.

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