Schädlinge

Asiatische Tigermücke

Die Asiatische Tigermücke, gelegentlich auch „Tigermoskito“ (Aedes albopictus, Synonym: nach bis heute umstrittenem Vorschlag aus dem Jahr 2004 Stegomyia albopicta), ist eine ursprünglich in den süd- und südostasiatischen Tropen und Subtropen beheimatete Stechmückenart.

Sie ist als Überträger von Krankheitserregern wie beispielsweise dem Zika-Virus, dem Chikungunya-Virus und dem Dengue-Virus bedeutsam. In den letzten Jahrzehnten wurde die Asiatische Tigermücke durch Warentransporte und Reisetätigkeiten weltweit verschleppt.

Seit den 1990er Jahren verbreitet sie sich auch in Europa. Unterstützt wird die Ausbreitung durch ihre enge Vergesellschaftung mit dem Menschen und große Anpassungsfähigkeit. Auch die globale Erwärmung erschließt der Asiatischen Tigermücke weitere Siedlungsgebiete.

Obwohl die Asiatische Tigermücke in tropischen und subtropischen Regionen beheimatet ist, passt sie sich erfolgreich kühleren Regionen an. Sie ist in den feuchtwarmen Tropen ganzjährig aktiv, überwintert aber in gemäßigten Klimaregionen meist im Eistadium. Eier von Stämmen, die gemäßigte Zonen besiedeln, sind zudem kältetoleranter als die aus wärmeren Regionen. Dabei können im Feld selbst Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und Schnee toleriert werden. Zusätzlich können erwachsene Tigermücken in passenden Mikrohabitaten den Winter überstehen.

In Europa trat die Art erstmals 1979 in Albanien auf, wohin sie offenbar mit Warenlieferungen aus China eingeführt wurde. Eine Gruppe von Forschern der University of Liverpool unter Leitung von Cyril Caminade hat gemäß einer Veröffentlichung im April 2012 in der Zeitschrift Interface der Royal Society berechnet, dass die Tigermücke aufgrund des Klimawandels zwischen 2030 und 2050 in weiten Teilen Europas die für sie nötigen Lebensbedingungen vorfinden wird.

In Deutschland wurden im September 2007 auf einer Autobahnraststätte der A5 bei Bad Bellingen (Baden-Württemberg) erstmals Eier der Mücke entdeckt; im Juli 2011 wurde bei Weil am Rhein und ebenfalls in der Nähe einer Autobahnraststätte der A5 ein erwachsenes Weibchen gefangen. In Weil am Rhein wird die Ausbreitung mit Unterstützung privater Gartenbesitzer kontrolliert und bekämpft:[53] Im Frühjahr 2020 wurden hier zunächst keine neuen Individuen entdeckt, dafür an mehreren Stellen die ebenfalls eingeschleppte Asiatische Buschmücke.

2018 und 2019 wurden auch im Stadtgebiet von Frankfurt am Main Tigermücken nachgewiesen; im Sommer 2019 auch in der Fürther Kalbsiedlung in Mittelfranken eine größere Population von Mücken und Larven.


Gesichert ist, dass die Asiatische Tigermücke für den Menschen pathogene und teilweise gefährliche Arboviren übertragen kann: Zu nennen sind hier unter anderen das West-Nil-Virus, das Gelbfiebervirus, die Erreger der St.-Louis-Enzephalitis, des Dengue-Fiebers und des Chikungunya-Fiebers. Vermutet wird auch die Übertragungsmöglichkeit des Zika-Virus.


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Drahtwurm

Als Drahtwurm werden die Larven von Käfern aus der Familie der Schnellkäfer (Elateridae) bezeichnet, zu deren Vertretern beispielsweise der Saatschnellkäfer zählt.

Sie sind häufig rund und durch die Panzerung mit Chitin steif und relativ hart, worauf der Name zurückgeht. Sie besitzen drei Beinpaare, kräftige Kiefer und Punktaugen auf der Kopfoberseite.

Durch die für jede Art charakteristische Ausformung des letzten Hinterleibssegmentes (Analsegment) sind sie relativ leicht zu bestimmen. Die Drahtwürmer der im Baummulm lebenden Arten sind karnivor. Sie leben räuberisch von anderen Larven und Maden und können sich auch gegenseitig auffressen. Die im Erdboden lebenden Arten sind Pflanzenfresser (phytophag).

Die Larven einiger Arten dieser Käferfamilie gelten als Schädlinge im Forst, in der Landwirtschaft und im Gartenbau. Sie fressen unterirdisch an den Wurzeln von jungen Pflanzen und Sämlingen. Vor allem in Baumschulen und Pflanzgärten kann es durch den Befall der Larven daher zu empfindlichen Schäden kommen. Bei Wald-Kieferkeimlingen ist der Schaden beispielsweise durch ein Verdorren der Nadeln zu erkennen. Selbst frisch ausgelegte Samen wie beispielsweise Eicheln werden von ihnen gefressen.

In der Landwirtschaft können sie an unterirdischen Pflanzenteilen von Getreide, Mais, Hackfrüchten wie Kartoffeln, Leguminosen große Schäden verursachen. Der natürliche Entwicklungsort für die Schnellkäfer ist Grünland, weshalb sich dort besonders viele Larven finden. Werden Kulturen auf umgebrochenen Grünland angelegt, ist dort in den Folgejahren mit besonders starken Schäden zu rechnen.

Die Fraßschäden der ausgewachsenen Käfer sind dagegen unbedeutend. Die Käfer fressen vor allem junge Laub- und Nadelholztriebe. Fraßspuren sind während der Monate Mai, Juni und Juli zu entdecken.

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Zwiebelfliege

zwiebelfliege larven rund
(C) CC BY-SA 3.0 Rasbak at Dutch Wikipedia

Die Zwiebelfliege hat einen aschgrauen Körper und ähnelt einer Stubenfliege . Das Männchen hat einen Längsstreifen am Hinterleib, der beim Weibchen fehlt. Die Beine sind schwarz, die Flügel transparent und die Facettenaugen braun. Die Eier sind weiß und länglich und werden in Gruppen auf die Triebe, Blätter und Zwiebeln von Wirtspflanzen und auf den Boden in der Nähe gelegt.

Die Larven sind weiß und zylindrisch und schlüpfen in 3 bis 8 Tagen. Jede Larvenpartie neigt dazu, zusammenzuhalten und gemeinsam große Hohlräume in Zwiebeln zu bilden. Mehr als 50 Maden können sich von einer Zwiebel ernähren, die manchmal aus Eiern stammt, die von mehreren Weibchen gelegt wurden.

Die Larven häuten sich dreimal, ernähren sich etwa 20 Tage lang und werden etwa 1,0 cm lang. Die Puppe ist braun, beringt und eiförmig und misst 7 mm (0,28 Zoll) lang. Verpuppungtritt im Boden auf, wobei die Puppenphase ab der Frühjahrsgeneration zwei bis drei Wochen dauert. Puppen der späten Generation überwintern im Boden.

Die Larven schädigen Knollen von Zwiebeln, Knoblauch , Schnittlauch , Schalotten , Lauch und Blütenpflanzen. Die erste Larvengeneration ist die schädlichste, da sie sich aufgrund der Langlebigkeit der Weibchen über einen langen Zeitraum erstreckt und auftritt, wenn die Wirtspflanzen klein sind. Setzlinge von Zwiebeln und Lauch können stark in Mitleidenschaft gezogen werden, ebenso ausgedünnte Zwiebeln und Schalotten.

In nassen und kalten Quellen treten weniger Schäden auf, da dies die Entwicklung der Larven verzögert. Wenn Pflanzen befallen werden, fangen die Blätter an, sich gelb zu färben und die Zwiebeln verfaulen schnell, besonders unter feuchten Bedingungen. Zu den Kontrollmaßnahmen gehören Fruchtfolge, die Verwendung von Saatgutbeizen, frühe Aussaat oder Pflanzung, Untersuchung und Entfernung befallener Pflanzen und das Herbstgraben des Bodens, um die Puppen zu zerstören.

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Lauchmotte

Die Lauchmotte (Acrolepiopsis assectella) ist ein Schmetterling aus der Familie der Acrolepiidae. Die Art gilt in der Landwirtschaft als Schädling und kann in Jahren mit trockenen und heißen Sommern große Schäden an Zwiebelkulturen verursachen.

Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von etwa 14 Millimetern. Sie haben variabel schmutzig hellgrau, graubraun und schwarz gefärbte Vorderflügel, auf denen mittig je am Innenrand ein charakteristischer, weißer, keilförmiger Fleck sitzt. Bei zusammengefalteten Flügeln bilden die beiden Flecken ein Dreieck, das dann von oben gut erkennbar ist. Die Hinterflügel sind einfärbig hell- bis dunkelgrau gefärbt.

Die Raupen werden sieben bis acht Millimeter lang, sind hellgrünlich gefärbt und haben eine braune Kopfkapsel.

Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von etwa 14 Millimetern. Sie haben variabel schmutzig hellgrau, graubraun und schwarz gefärbte Vorderflügel, auf denen mittig je am Innenrand ein charakteristischer, weißer, keilförmiger Fleck sitzt. Bei zusammengefalteten Flügeln bilden die beiden Flecken ein Dreieck, das dann von oben gut erkennbar ist. Die Hinterflügel sind einfärbig hell- bis dunkelgrau gefärbt.

Die Raupen werden sieben bis acht Millimeter lang, sind hellgrünlich gefärbt und haben eine braune Kopfkapsel.

Die Weibchen kleben ihre cremefarbenen Eier mit einem durchsichtigen Sekret vor allem an den Quirlen der Blättern ihrer Futterpflanzen ab. Bevorzugt werden junge, bis etwa eine Woche alte Blätter, gefressen werden dann aber auch ältere, bis zu zwei Monate alte Blätter. Den Befall durch die Raupen kann man an der Pflanze durch kleine, helle Flecken und Streifen erkennen.

Ein natürlicher Feind der Lauchmotte ist die Schlupfwespenart Diadromus pulchellus, deren Larven sich als Parasitoide in den Raupen der Falter entwickeln.

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Rosenkäfer

Die Rosenkäfer (Cetoniinae

sind eine Unterfamilie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae). Die Unterfamilie ist weltweit verbreitet, hat ihren Verbreitungsschwerpunkt jedoch in den Tropen. Es sind etwa 3000 Arten in ungefähr 400 Gattungen bekannt. Die Taxonomie der Gruppe wird kontrovers betrachtet.

Sie können, ungewöhnlich für Käfer, ihr zweites Flügelpaar zum Fliegen durch eine Wölbung unter den geschlossenen Deckflügeln entfalten.

Die Imagines ernähren sich von austretenden Flüssigkeiten, wie etwa von Pflanzensaft an Wunden von Bäumen; in vielen Fällen auch von weichfleischigen Früchten.

Zu den Rosenkäfern zählen beispielsweise mit den Goliathkäfern (Goliathus) die größten, aber auch farbenprächtigsten Arten der Scarabaeoidea. Sie haben eine Körperlänge von 8 bis 110 Millimeter und haben eine leicht bis stark abgeflachte Körperform.

Die Galea und Lacinia sind zur Mala verwachsen. Die Mandibeln haben ventral einen Stridulationsbereich. Die Körperform der Larven ist in der Regel C-förmig, lediglich wenn sie sich bei Störung auf dem Rücken fortbewegen, sind sie gerade ausgestreckt. Bei einigen Gattungen sind Punktaugen (Ocelli) ausgebildet. Die Tormae des Epipharynx sind nicht verwachsen und asymmetrisch.

Unbedenklich

Die Imagines ernähren sich nahezu ausschließlich durch das Lecken an Flüssigkeiten, wie etwa an Wunden von Bäumen oder an Früchten und Nektar. Einige Arten betätigen sich aber auch durch Abweiden zarter Blütenteile (Staubgefäße) als Blütenzerstörer. Es gibt jedoch innerhalb der Cremastocheilini Arten, die die Brut und Nahrungsvorräte von sozialen Insekten fressen. Es wurde eine Reihe von Arten in Dung und auch in Termitennestern nachgewiesen. Die meisten Arten sind tagaktiv.

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Zikaden

Die Zikaden (von lateinisch cicada; Auchenorrhyncha = Cicadina),

auch Zirpen, sind an Pflanzen saugende Insekten und zählen als solche zu den Schnabelkerfen (Hemiptera). Die Zikaden umfassen die Unterordnungen der Rundkopfzikaden (Cicadomorpha) und der Spitzkopfzikaden (Fulgoromorpha). Weltweit sind weit mehr als 45.000 Arten beschrieben.

Die pflanzenfressenden Insekten stellen mit rund 350.000 Arten etwa ein Viertel aller Organismen. Die Konsumenten 1. Ordnung übernehmen eine wichtige Stellung im Wirkungsgefüge des Naturhaushaltes.

Zikaden ernähren sich von Pflanzensäften. Um an diese zu gelangen, zapfen sie sich einfach an: Sie stecken sie ihren Saugrüssel wie einen Strohhalm in die Pflanze und „trinken“ dann von ihr.

Befallene Pflanzen zeigen Blattsprenkelungen an den Saugstellen, teilweise werden Deformationen und Blattkräuselungen verursacht. Bei honigtauproduzierenden Zikaden kann es zur Ansiedlung von Rußtaupilzen kommen. Schaumzikaden fallen außerdem durch die Bildung von Schaumklümpchen auf.

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Natürliche Feinde von Zikaden sind zum Beispiel Erzwespen, Florfliegen beziehungsweise deren Larven, Laufkäfer, Raubmilben, bestimmte Wanzen, Schlupfwespen, viele Spinnenarten und Vögel.

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Pflaumenwickler

Der Pflaumenwickler 

(Grapholita funebrana) ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Wickler (Tortricidae). Die Art gilt im Obstbau als Schädling. Gelegentlich wird auch die Wicklerart Hedya pruniana als Pflaumenwickler (oder Pflaumenknospenwickler) bezeichnet.

An der Bohrlochöffnung befallener Pflaumen sitzt oft ein farbloses Harztröpfchen.

Befallene Früchte werden vorzeitig notreif und fallen früh ab. Bei Pflaumen kann dies bei üppiger Erntemenge auch zu einer positiven Ausdünnung des Behangs führen. Das Absammeln abgefallener Früchte reduziert den Befallsdruck im Folgejahr, falls die Raupen die Frucht noch nicht verlassen haben.

Die Falter lassen sich durch Pheromonfallen ab April/Mai nachweisen und auch bekämpfen. Zur biologischen Bekämpfung werden Erzwespen der Art Trichogramma cacaeciae verkauft, die je nach Pflaumensorte zwei bis drei Mal im Jahr ausgesetzt werden müssen.

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Eichen-Prozessionsspinner

Der Eichen-Prozessionsspinner (Thaumetopoea processionea)

ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Zahnspinner (Notodontidae). Die Brennhaare der Raupe können beim Menschen eine Raupendermatitis auslösen.

In Deutschland sind infolge der Massenvermehrungen mittlerweile alle Bundesländer betroffen, am stärksten Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Bayern.

Die Art tritt hauptsächlich im Flachland von der planaren bis zur kollinen Höhenstufe auf. Besiedelt werden eichenreiche Wälder, wie etwa Eichen-Hainbuchenwälder und Kiefernwälder mit Eichenbewuchs, bevorzugt an trockenen und lichten Orten, aber auch in Eichen-Ulmen-Auen. Sie treten jedoch daneben auch in anderen Lebensräumen an Einzelbäumen auf, wie etwa an Straßenrändern, in Parks und auch im urbanen Bereich.

Die Raupen ernähren sich von den Blättern ihrer Wirtsbäume. Sie fressen die gesamte Gewebefläche der Blattspreite und verschmähen dabei lediglich die Mittelrippe und stärkere Seitenrippen des Blattes. Sie gelten als Schädlinge, da sie Lichtungs- oder Kahlfraß verursachen. Bei mehrjährigem starkem Auftreten kann der Baum direkt oder durch Folgeerscheinungen geschädigt werden.

Maßnahmen zur Regulierung der Populationen des Eichen-Prozessionsspinners aus forstwirtschaftlichen Gründen sind nur in Ausnahmefällen gerechtfertigt. In der Nähe von Siedlungen und Erholungseinrichtungen werden die Raupen des Eichen-Prozessionsspinners aus gesundheitlich-hygienischen Gründen bekämpft. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist dabei insbesondere bis zum zweiten Raupenstadium vor Ausbildung der Brennhaare sinnvoll.

Schädling

Die sehr feinen Brennhaare der Raupe, die ein Eiweißgift namens Thaumetopoein enthalten, können beim Menschen eine Raupendermatitis auslösen.

Für den Menschen gefährlich sind die Haare des dritten Larvenstadiums (Mai, Juni) des Eichen-Prozessionsspinners. Sie halten sich auch an den Kleidern und Schuhen und lösen bei Berührungen stets neue toxische Reaktionen aus. Die (fast unsichtbaren) Brennhaare dringen leicht in die Haut und Schleimhaut ein und setzen sich dort mit ihren Häkchen fest.

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Kartoffelkäfer

Der Kartoffelkäfer oder Erdäpfelkäfer (Leptinotarsa decemlineata – etwa: „Zehnstreifen-Leichtfuß“)

ist eine Art aus der Familie der Blattkäfer.

Der 7 bis 15 Millimeter lange Kartoffelkäfer ist gelb, wobei sein Halsschild schwarze Flecken aufweist und sich auf den Flügeldecken zehn dunkle Längsstreifen befinden. Er wiegt 50 bis 170 mg. Bei Gefahr kann der Kartoffelkäfer ein unangenehm schmeckendes Wehrsekret ausscheiden; seine auffällige Färbung wird daher als Warntracht gesehen.

Der Kartoffel­käfer ist heute weltweit verbreitet. Seine Heimat lag ursprünglich in Zentralmexiko. Später stellte man große Ansammlungen dieser Tiere im US-Bundesstaat Colorado fest. In der Annahme, dass jener daher der Herkunftsort des Käfers sei, gab man ihm seinen bis heute im englischsprachigen Raum gültigen Artnamen: Colorado potato beetle, zu deutsch „Colorado-Kartoffelkäfer“.

Der Kartoffelkäfer und seine Larven ernähren sich von Teilen der Kartoffelpflanze, daher auch sein deutscher Name. Kartoffelkäfer können innerhalb kurzer Zeit ganze Felder kahl fressen.

Es werden aber auch andere Nachtschattengewächse, insbesondere auch weitere Nutzpflanzen wie Aubergine, Paprika, Tabak und Tomaten befallen. Experimentell bewährte sich Bittersüßer Nachtschatten als Futterpflanze des Kartoffelkäfers.

In Europa hat der Kartoffelkäfer keine natürlichen Fressfeinde. Er wurde daher mit Chemikalien (zunächst Arsenik, später Insektizide aus der Gruppe der chlorierten Kohlenwasserstoffe (HCH und DDT) oder der Gruppe der synthetischen Pyrethroide) bekämpft. Wegen der Gefahr der Entwicklung von Pestizidresistenz ist unter Beachtung der Anwendungsbedingungen eine integrierte Bekämpfungsstrategie mit wechselnden Wirkstoffen erforderlich. Wirksam ist auch eine Infektion der Käfer mit bestimmten Bakterienstämmen, wie dem Bakterium Bacillus thuringiensis tenebrionis.

Ein neueres Insektizid zur Bekämpfung des Kartoffelkäfers, das auch im ökologischen Landbau zugelassen ist, ist Spinosad. Käfer und Larven einzusammeln und zu töten ist eine wirksame, auch heute in kleinem Maßstab anwendbare Methode der Bekämpfung.

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Gurkenmosaikvirus

Das Gurkenmosaikvirus 

(englisch Cucumber mosaic virus, CMV oder CuMV) ist ein sehr häufig auftretendes Pflanzenvirus im Gartenbau. Es befällt Gurken (Cucumis) und Kürbisse (Cucurbita), aber auch viele andere Pflanzen und ist wahrscheinlich weltweit verbreitet. Die Isolate des Gurkenmosaikvirus können zwei unterschiedlichen Serotypen zugeordnet werden, die auch unterschiedliche biologische Eigenschaften besitzen.

Als Wirt des Gurkenmosaikvirus sind Arten aus 85 verschiedenen Pflanzenfamilien beschrieben, experimentell ließen sich über 1000 Pflanzenarten infizieren. Das Virus überwintert vor allem auf ausdauernden Gräsern, die für Blattläuse (Aphidoidea) im Frühling attraktiv sind.

Das Virus wird dann durch die Blattläuse übertragen. Ein anderer Übertragungsweg läuft über die bei gartenbaulichen Pflegemaßnahmen verwendeten Schnittwerkzeuge. Das Virus ist saatgutübertragbar.

An befallenen Pflanzen verursacht es Mosaikerscheinungen, Stauchungen und Blattdeformationen. Die jüngeren Blätter können chlorotisch bis gelblich gefleckt sein. Die Früchte sind verformt und gescheckt.

Virus

 

In der Vermarktungsnorm für Gurken (Verordnung (EWG) Nr. 1677/88) ist festgelegt, dass mosaikbefallene Gurken aufgrund der möglichen weiteren Verbreitung als „nicht gesund“ von der Vermarktung auszuschließen sind. Bei Tieren und Menschen kann das Virus weder eine Infektion auslösen, noch eine Erkrankung verursachen.

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