Der Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) ist ein ostasiatischer Kleinschmetterling aus der Familie der Crambidae, der zu Beginn des 21. Jahrhunderts nach Mitteleuropa eingeschleppt wurde. Die Raupen können Schäden durch Kahlfraß an Buchsbäumen verursachen. Wenn er die Buchsbäume befällt kann er diese vollständig zerstören.
Der Falter erreicht eine Flügelspannweite von etwa 40 bis 45 Millimetern. Die Vorderflügel sind zumeist seidig weiß gefärbt und mit einem breiten braunen Band am Vorderrand sowie am Saum versehen. Auffällig sind eine kleine, braun gefärbte Ausbuchtung in das Mittelfeld sowie ein daneben befindlicher halbmondförmiger, weißer Fleck. Die Hinterflügel sind ebenfalls seidig weiß und zeigen einen breiten braunen Saum. Zuweilen erscheinen auch gänzlich braun gefärbte Exemplare, bei denen jedoch der weiße Fleck vorhanden ist.
Die Raupen sind bis zu fünf Zentimeter lang, gelbgrün bis dunkelgrün sowie schwarz und weiß gestreift, mit schwarzen Punkten, weißen Borsten und schwarzer Kopfkapsel.
Das Schadbild ist nicht zu verwechseln mit Buchsbaum-Erkrankungen, zum Beispiel dem Cylindrocladium-Triebsterben, dem Volutella-Zweigsterben und der Buchswelke. Die Raupen des Buchsbaumzünslers fressen zunächst die Blätter, anschließend auch die grüne Zweigrinde. An den Blättern befallener Pflanzen sind nur noch die Blattrippen oder der Blattstiel sowie Reste vertrockneten, hellbeigen Blattgewebes vorhanden. Dazwischen gibt es vereinzelt auch noch gesunde, grüne Blätter. Die ganze Pflanze ist von einem Gespinst umgeben. Hellgrüne Kotkrümel sind im Gespinst und unter der Pflanze sichtbar. Bei sehr starkem Fraß können einzelne Triebe oder gar die ganze Pflanze absterben. Meist treibt die Pflanze aber wieder aus.
Eine regelmäßige Kontrolle der Buchsbäume von März bis Oktober erlaubt eine frühzeitige Befallserkennung. Eine Bekämpfung mit Spritzmitteln sollte möglichst direkt und mit ausreichendem Druck erfolgen. Die biologische Bekämpfung der Larven auf Basis des nützlingsschonenden Bacillus thuringiensis ssp. kurstaki zeigte in einem Versuch der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) von 2012 eine hervorragende Wirkung. Chemische Bekämpfungsmöglichkeiten gibt es in Form von Thiacloprid, was jedoch schädlich für Nutztiere wie z. B. Bienen ist; oder Acetamiprid. In Asien verwenden Bauern auch Niemöl zur Bekämpfung des Buchsbaumzünslers.
Weitere Methoden zur Bekämpfung sind die Verwendung von Pheromonfallen oder Lichtfallen. Mittels Hochdruckstrahler und Auffangfolie können die Buchsbaumzünsler großflächig abgesprüht und aufgesammelt werden. Eine Dezimierung der Raupen durch Vögel findet wegen der Giftigkeit der Futterpflanze kaum statt; die Raupen werden wieder herausgewürgt.
Das rechtzeitige Erkennen des Befalls ist extrem wichtig!
Buchsbaumzünsler überwintert eingesponnen in Kokons im Geäst des Buchsbaums. Liegen die Temperaturen durchgehend über 7°C wird der Schädling aktiv.
Ist der Befall großflächiger, so wird empfohlen, die Buchsbäume mit einem Hochdruckreiniger abzusprühen (bitte eine Plane dabei um die Pflanze legen)
- Pheromonfallen eignen sich zur Früherkennung und zur Bestimmung des besten Bekämpfungszeitpunkts mit biologischen Insektiziden
- Biologische Insektizide: Bacillus thuringiensis und Azadirachtin
- Chemische Insektizide: Thiacloprid und Acetamiprid
- Nach einem Befall kann ein Rückschnitt vor der völligen Zerstörung bewahren
- Zerstörte Buchsbäume luftdicht verpackt im Restmüll entsorgen
Gute Erfahrungen zur ökologischen Bekämpfung vor allem kleiner Raupen wurde mit einem Bacillus thuringiensis-Präparat, wie z.B. XenTari® gemacht.